Opulente Figuren

Künstlerische Publikation zu Strategien des Sammelns und Montierens von Bild-und Textmaterialien

Impressum

Layout: Tilman Schlevogt / Studio Taube
Hrsg: Katrin Mayer
2/2013
Auflage: 500 Stk.
ISBN: -
Material 328
edition HFBK 36 Materialverlag-HFBK, Hamburg

Drucktechnik

lose Blattsammlung
164 Seiten,
Offsetdruck, vierfarbig und s/w, ineinandergefaltet als Formulierung eines Ablaufs, umstellbar

18,— Euro

Beschreibung

Welche Kriterien greifen beim Sammeln, beim Montieren und beim dadurch entstehenden (Raum-) Bild? Wovon grenzt man sich ab, welche Bildränder werden bespielt oder gesprengt und mit welchen Begriffen wird insbesondere in Bezug zu gesellschaftlichen und geschlecht-
lichen Prämissen operiert?

Ausgehend von historischen Referenzen wie El Lissitzky, Diego Rivera, André Malraux oder Marcel Duchamp wurden im Rahmen des Blockseminars „Opulente Figuren“ künstlerische Formate - an den Schnittstellen zwischen praktischen und theoretischen Ansätzen - als Ausweitungszonen untersucht. Den Fokus bildeten dabei insbesondere solche Positionen, die gegenderte Formate entwickeln, Formate quer bespielen oder durch ihre Form sexualisierte Lesarten anregen, um sie hinsichtlich ihres jeweiligen Bezuges zu Begriffen von Geschlechter-Politizität hin zu befragen.

Verhandelte Beispiele bildeten Henrik Olesens Installation "Some Gay-Lesbian Artists and / or Artists relevant to Homo-Social Culture I-VII" (2007), die in Anlehnung an Aby Warburgs „Mnemosyne-Atlas“ aus Kopien von Meisterwerken der Kunstgeschichte Gesten und Themen zusammenführt, die gewissermaßen als Pathosformeln einer verdrängten Geschichte homosexueller Inhalte in der Kunst gelesen werden können. Außerdem Anna Oppermann,
die ihre „Ensembles“ (zw. 1968-1991) als Interaktionsangebote verstand, als methodische, prozessorientierte Arrangements aus Fundstücken, Zeichnungen, Fotografien, Objekten und Bildleinwänden, die zwischen den verschiedenen Disziplinen, zwischen Ratio und sinnlicher Wahrnehmung, zwischen Kunst und Wissenschaft vermitteln. Sowie der Filmemacher Jack Smith, der in seinen Undergroundfilmen die Ränder des Filmbildes zu  sprengen scheint und Körper mit Mustern, Stoffen und Farben zu überbordenden Filmtableaus vermengt, deren Bild-Körper ge-queerte Strukturen und Verhältnisse reflektierten und hervorbrachten.

Das Collagieren von Bild- und Textelementen unterschiedlichster Herkunft bildete
bei „Opulente Figuren“ eine gemeinsame Praxis, um eigene Sammlungen und Kontextualisierungen herzustellen aus der jeweiligen künstlerischen Praxis der TeilnehmerInnen und im Hinblick auf die behandelten Arbeiten und Texte.

Seminar im Sommersemester 2010 (mit Eva Birkenstock) und Publikationsseminar im Sommersemester 2011, sowie die Publikation wurden finanziert von der Gemeinsamen Kommission Gender & Diversity der Hamburger Hochschulen - Zentrum GenderWissen Hamburg - und dem Studienschwerpunkt Theorie und Geschichte der Hochschule für
bildende Künste, Hamburg, sowie mit Unterstützung des Asta der HFBK.

Der Materialverlag-HFBK unterstützt "Opulente Figuren" – unser Kontingent ist inzwischen vergriffen. Anfragen über noch mögliche Bestellungen bitte direkt an die Herausgeberin Katrin Mayer: kamensiehin@yahoo.de